2. Tim
3,1 " Wer ein Aufseheramt begehrt, begehrt ein schönes Amt..."
Wer braucht heute noch
Leiter?
Da trifft man sich mit
Geschwistern einmal locker zum Kennenlernen, Predigt hören und
Mittagessen und kurz darauf höre ich, unser Gastgeber sei mein
Leiter. Ihn erstaunte das genau so wie uns. Es gibt viel Verwirrung
bei dem Thema geistliche Leiterschaft und ich möchte ein paar kurze
Impulse dazu geben, die natürlich nicht alles abdecken..
Im Altes Testament war der
Geist nur einigen Propheten gegeben und die waren damit geistliche
Führer. Im Neuen Bund dagegen gibt es nur Teamleiterschaft, denn der
Geist ist ausgegossen auf alles Fleisch und wir ergänzen uns zum
Leib Jesu, jeder mit seiner Gabe.
In Apg 2,42 erfahren wir,
dass die ersten Christen sich trafen, beteten, Gemeinschaft hatten
und dann kristallisierten sich Gaben heraus. Wer eine Berufung
bekommt, weiß es durch den Heiligen Geist und andere bestätigen es.
Niemals wird ein Leiter/in nur durch andere berufen. Man weiß es.
Unsere letzte Hausgemeinde begann vor 9 Jahren damit, dass wir eine
Frau kennen lernten, die Gemeinschaft suchte. Wir trafen uns ein paar
Monate, dann brachte sie einen Bekannten mit. Nach etwa einem Jahr
wurde ich gebeten, ein Tagesseminar zu halten und dadurch wuchs der
Kreis. Nun sagte unsere Bekannte: " ich habe die organisatorische
Leitung, du die geistliche." Alle stimmten zu, denn bei 8 - 13
Leuten brauchten wir ein paar einfache Strukturen, so moderierte ich,
gab kurze Lehreinheiten und nahm geistlich Verantwortung.
Was aber sind die Aufgaben
eines geistlichen Leiters? Ein Pastor predigte vor Jahren, wenn der
Leiter sage, die Wand sei grün, auch wenn sie blau ist, so hat sie
grün zu sein..." In meiner Bibel finde ich das nicht. Leiter
sollten Vater und Mutter in Christus sein, zunächst die Anvertrauten
lieben, dann ihnen helfen, in ihre eigene Berufung zu gelangen und
tiefer in Nachfolge hinein zu wachsen. Timotheus wird aufgefordert,
das Wort zu predigen, so kann ein Leiter belehren. Ich tue es, aber
nicht jeder Leiter muss lehren können. Wichtig ist es, die Nöte der
anderen zu erkennen und ihnen zu dienen, so wie Jesus seinen Jüngern
die Füße wusch. Leider kann es auch einmal unangenehm werden. Vor
einigen Jahren begann jemand in unserem online Kreis einen anwesenden
Leiter anzugreifen. Es war meine Aufgabe ihn zu blocken und ich
brauchte dazu 15 Minuten, weil er immer wieder loslegte. Anschließend
sprach ich mit ihm unter 4 Augen, erklärte, es sei ein Gebetskreis.
In der nächsten Woche verkündete er, Verfolgte Christen bezahle
Leute, damit sie Weihnachten im Schuhkarton abwerben und die Gelder
für sich bekämen. Zu zweit versuchten wir vergeblich zu blocken,
das Gebet wurde unmöglich. Als das beim 3. Mak geschah und einige
murrten, sie hätten keine Lust mehr, musste ich ihn bitten, den
Kreis zu verlassen, weil ich Verantwortung für die anderen hatte,
die beten wollten. Abschließend ist wichtig zu wissen, dass kein
Leiter vollkommen ist. Aber wir sollten Vorbild darin sein, Dinge
wieder in Ordnung zu bringen, wenn wir gefehlt haben und anderen mit
großer Barmherzigkeit begegnen.